Ostfalia Hochschule
Robotik zur Unterstützung der Pflege: Unterstützungspotenzial von digitalen Technologien im Gesundheitswesen

Die deutsche Gesellschaft altert und damit ist auch die Pflegebedürftigkeit in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Dem gegenüber stehen der Mangel an Pflegefachkräften und eine hohe Arbeitsbelastung. Diese Entwicklung hat insbesondere Folgen für die Pflegebranche und wirft Fragen auf. Wie werde ich leben, wenn ich krank oder alt bin? Wer wird sich um mich kümmern, mich pflegen? Mit Blick auf demografische Entwicklungen werden Antworten und Lösungen immer dringender. Digitalisierung bietet auch in der Pflege riesige Chancen. Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft befasst sich seit vielen Jahren fakultätsübergreifend mit dem Einsatz von Robotern im Gesundheitswesen. Ein robotisches Assistenzsystems soll als digitale Lösung Problematiken wie dem Fachkräftemangel entgegenwirken sowie zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch den Einsatz digitaler Technologien in Pflegeeinrichtungen führen.

Forschungsprojekt DigiCare Robo: Robotische Assistenz in der Pflege
Ein robotisches Assistenzsystems soll als digitale Lösung Problematiken wie dem Fachkräftemangel in Pflegeeinrichtungen entgegenwirken, so das Ziel von „DigiCare Robo – Robotik in der Pflegepraxis“. m Zentrum der Entwicklungsarbeiten von DigiCare Robo stehen die Bedarfe in Versorgungseinrichtungen, die von den InCa 4D-Projektpartnern bereits in zahlreichen Innovationsworkshops ermittelt wurden. Im Projektzeitraum bis zum 30.09.2023 wird die Umsetzung technischer Lösungen in die Pflegepraxis erfolgen. Nach der Erstellung des technischen Programmiergerüsts auf dem humanoiden Roboter Cruzr werden in Entwicklungs- und Erprobungsphasen mehrere Apps für verschiedene Anwendungsszenarien, wie das Besuchermanagement und soziale Interaktion, entwickelt. Zuständig für die Programmierung und den technischen Support des Roboters ist die Fakultät Informatik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Die Erprobung erfolgt durch den Anwendungspartner AWO Bezirksverband Braunschweig in ausgewählten Pflegeeinrichtungen.
Entwicklungsplattform Innovative Pflege: Digitales Besuchermanagement in der Pflegepraxis dank humanoider Roboter
Zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft im Themenfeld der Pflege in der Metropolregion Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg entwickeln und erproben die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit den Fakultäten Gesundheitswesen und Informatik und dem AWO-Bezirksverband Braunschweig e. V. die Möglichkeiten des Einsatzes von sozialer Robotik in der Pflege.
Zur Erforschung von Unterstützungspotentialen durch Roboter in Wohn- und Pflegeeinrichtungen wurde ein humanoide Roboter von der Metropolregion für den Einsatz beschafft und, nach ersten Programmierarbeiten im Fachbereich Informatik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, für den Einsatz im Besuchermanagement in der Pflegepraxis bei der AWO Braunschweig mit ersten Basisfunktionen weiterentwickelt. Dazu werden einfache Beispielanwendungen auf einem Cruzr-Roboter realisiert und zusammen mit Pflegepraktikern und Betroffenen zu Anwendungen für den täglichen Einsatz weiterentwickelt. Der Roboter kann Personen begrüßen, nach einem Coronatestergebnis fragen und sie entweder zum Test-Zimmer oder dem Zimmer des Patienten führen.
Prof. Gerndt und sein Team aus Studierenden und Projektmitarbeitenden widmen sich bereits seit mehr als zehn Jahren den Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung in Pflege und Gesundheit. Die Wahl ist auf Standard Roboter „CruzR“ gefallen, der bereits in asiatischen Ländern in der Pflege zum Einsatz kommt, die zu den Anforderungen passt und verhältnismäßig preisgünstig ist. Diese gilt es nun, in Wolfenbüttel mit eigenen Technologien zu erweitern. So arbeiten die Forschenden beispielsweise an einem intelligenten Thermometer, mit dem Cruzr Infekte anhand der Temperaturkurve erkennt, noch bevor sie ausgebrochen sind. Und dank seiner Arme führt er auf spielerische Art und Weise aktivierende Bewegungsübungen mit einzelnen Patienten durch, die sich vor Gruppen-Therapien scheuen.
Der transdisziplinäre Ansatz soll die Relevanz der Entwicklung und die tatsächliche Nutzung in der Pflegepraxis sicherstellen.
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