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Das 5G-Reallabor in der SmartCity Wolfsburg

Im Gespräch: Anna Schieben, Konsortialleiterin 5G-Reallabor

Im 5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg untersucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den praktischen Nutzen des Mobilfunkstandards 5G zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen. Im Gespräch gibt Konsortialleiterin Anna Schieben Einblick in die Welt der 5G-Technologie und in konkrete Anwendungsbeispiele des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojekts. Dabei erläutert Expertin auch, warum der Mobilfunkstandard 5G als eine Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation von Städten und auf dem Weg hin zu einer digitaler Gesellschaft gilt. 

5G ist derzeit in aller Munde. Kann der neue Mobilfunkstandard tatsächlich den Produktions- und Mobilitätsbereich revolutionieren? 
Anna Schieben: Die 5G-Technologie als Schlüsseltechnologie liefert vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten und verbessert ganz konkret unseren Alltag. Das erforschen wir in unserem Projekt – dem 5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg. 

Wo kann denn 5G ganz konkreten Mehrwert bieten? Welchen Forschungsfokus hat das 5G-Reallabor für die Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg?
Durch die 5G-Technologie können Daten schneller, zuverlässiger und in größerer Menge übertragen werden. Im 5G-Reallabor erforschen wir, welche Vorteile die Technologie in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und Intelligente Baustelle haben wird. 

Stichwort Gesundheit und Mobilität. Was ist da vorstellbar, woran arbeiten Sie mit den Partnern aktuell?
Im Bereich der Gesundheit arbeiten wir im Projekt an der Bereitstellung von EKG-Westen und eines mobilen MRTs, welche große Datenmengen schnell an medizinisches Personal übertragen kann. Auch im Bereich Mobilität erforschen und testen wir vielfältige Anwendungen. Zum Beispiel die Rettungsdrohne, die Livebilder für die Feuerwehr liefert, bevor diese vor Ort eintrifft. Weiterhin arbeiten wir an einer Grüne-Welle-Schaltung an Ampeln für Rettungsfahrzeuge in Braunschweig und Wolfsburg und steuern einen Zug automatisiert aus Braunschweig, der im Erzgebirge fährt. 

Was sind die wesentlichen Herausforderungen, die auf dem Weg dorthin noch gemeistert werden müssen? 
Um die neue Technologie in einem Reallabor im direkten Umfeld der Bürger zu erproben sind vielfältige Abstimmungen nötig. Zum Glück werden wir dort durch die Städte Wolfsburg und Braunschweig und die regionalen Akteure sehr gut unterstützt. Weiterhin gibt es natürlich noch die ein oder andere technische Hürde, die wir jetzt im Projekt überwinden müssen, z.B. das Zusammenspiel unterschiedlicher technischer Komponenten und Schnittstellen. 

Als Unterauftragnehmer haben verschiedene Partner, darunter die WOBCOM und Engineering ITS, die 5G-Serviceschicht entwickelt. Sie gilt als „Herzstück“ Ihres Reallabors. Warum?
Die 5G-Serviceschicht ist unsere Datendrehscheibe und damit sehr wichtig für alle Teilprojekte. So können dort zum Beispiel statische Daten aus den Städten, wie zum Beispiel Kartenmaterial abgelegt werden. Dieses wird dann durch dynamische Daten zum Beispiel zu den Ampelzuständen verknüpft. Und alle Teilprojekte, wie zum Beispiel die Rettungsdrohne, die diese Daten benötigen, können sie auf der Serviceschicht abgreifen und selbst Daten dort ablegen. 

Porträt Anna Schieben
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

5G Reallabor

Das Reallabor erforscht die Möglichkeiten von 5G für eine zukunftsfähige Regional- und Stadtentwicklung. Die Erprobung findet in 12 Teilprojekten statt. Beispiele sind eine Rettungsdrohne, die Grüne Welle für Einsatzkräfte, eine automatisierte Zugsteuerung, 5G-Anwendungen auf der Digitalen Baustelle und smarte eHealth-Anwendungen. Durch eine gemeinsame Datenplattform der Projekte, einen externen Beirat und das 5G-Forum wird der Wissenstransfer unter den Teilprojekten sowie in wirtschaftliche und regionale Wertschöpfungsketten sichergestellt. Rechtliche Spielräume werden u. a. für Drohnenüberflüge, automatisierte Fahrzeuge und Lichtsignalanlagen benötigt. Weitere Informationen unter: https://verkehrsforschung.dlr.de/de/projekte/5g-reallabor

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Der FutureCongress.digital ist auch 2022 eines der Top-Events für intelligente, digitale Lösungen, die Städte und Industrien attraktiver und wirtschaftlich stärker machen. Mit dabei sind wieder zahlreiche Referenten:innen aus Politik, Digitalisierung und Wissenschaft, die aktuelle und wegweisende Themen vorstellen, die die Mobilitätsbranche bewegen. Sie haben die Gelegenheit mehr zu aktuellen nationalen und internationalen Trends, Entwicklungen und Herausforderungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erfahren. Die Grundlage bilden der Einsatz digitaler und innovativer Technologien mit denen öffentliche Verkehrsangebote verbessert, multimodale Mobilitätsservices entwickelt und Verkehrsprobleme in Städte nachhaltig reduziert werden sollen. Wichtige Bausteine, die nicht nur die Lebenssqualität für Bürger:innen in urbanen Räumen verbessern, sondern auch für das erreichen von Klima- und Nachhaltigkeitszielen unabdingbar sind.  

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