Smart City-Anwendungen werden immer mehr zum Standortfaktor. Regionale Smart-City-Konzepte bieten konkrete Antworten auf die regional oft unterschiedlichen Herausforderungen der Urbanisierung. Dazu gehören laut Harald A. Summa, Mitglied im Aufsichtsrat der DE-CIX Group AG, unter anderem Lösungen für intelligente Mobilität oder eine bessere Luft- und Umweltqualität. Dabei erläutert der Hauptgeschäftsführer des eco Verband auch, warum es für Städte, Kommunen und Gemeinden vor allem darauf ankommen wird, angesichts sich schnell entwickelnder Technologien den Weitblick zu behalten.

Wie muss für Sie persönlich eine Smart City aussehen, in der Sie gerne leben würden?
Menschlich, eine Symbiose aus Technik und Kultur, sozialem Miteinander technisch unterstützt, aber nicht beherrscht, flexibel und über- bzw. durchschaubar, ohne Barrieren für Alt und Jung.

Mit dem Einzug der Digitalisierung in die öffentliche Verwaltung entstehen auch neue Aufgaben und Geschäftsfelder. Welche sind das, vor allem für Stadtwerke?
Die Aufgaben müssen sich als Serviceleistungen darstellen, für die Verwaltung, die Unternehmen und Bürger:innen. Sie müssen Plattformen darstellen und bereitstellen auf denen die freie Wirtschaft Innovation und Automation, Wertschöpfung und Lebensqualität entwickeln kann. Die Geschäftsfelder sollten das tägliche Leben abbilden und deren Daten und Prozesse intelligent, daher smart, miteinander verknüpfen.

Stadtwerke werden also zum zentralen City-Manager der Zukunft? 
Vielleicht auf einer infrastrukturellen Ebene, wenn es um die Bereitstellung der technischen Ressourcen geht, aber die Menschen sollten immer noch in der Lage sein, das Management selbst in die Hand zu nehmen. Sie sollten auch im Wettbewerb zueinander und auf dem Markt stehen. Keine Monopolstellungen auf welchem Bereich auch immer

Datenverwaltung und Cybersicherheit sind zentrale Elemente einer intelligenten Stadt. Sind Stadtwerke auch hier in der Pole Position, wenn es darum geht, „ihre“ Stadt sicher zur Smart City zu machen?
Es gibt ihnen eine Chance dies zu tun, aber ob und wie sie die Leistung erbringen werden, wird sich zeigen.

Und wann werden unsere Städte tatsächlich smart sein? 
Die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung ist ein dicke Brett, an dem schon lange gearbeitet wird. Bürger:innen-nahe Services sind ein erster Schritt, Automatisierung von Verkehrsleitsystemen ein weiterer. Die Herausforderung wird sein, den Weitblick zu behalten angesichts sich schnell entwickelnder Technologien. Ein Hase-Igel Effekt. Und smart ist nicht nur Technik, sondern auch ist sozio-kulturale Herausforderung